Um 3.15 hat der Wecker geklingelt für unseren Tagesausflug. Los gehen sollte es mit dem Sonnenaufgang über dem Vulkan Semeru. Dort waren diesmal nicht so viele Touristen wie bei den Tempeln in Angkor Wat, dennoch waren einige Menschen da. Auch ein paar Einheimische die aussahen, als wären sie in ihren Schlafanzügen gerade aus dem Bett aufgestanden. Der Sonnenaufgang war wirklich fantastisch und die Bilder sind diesmal wirklich so entstanden und nicht mit Photoshop nachbearbeitet. Das war definitiv einer der schönsten Sonnenaufgänge, die ich in meinem Leben gesehen habe (ist eigentlich keine Kunst, da ich Langschläfer bin und nicht viele sehe 😉 ). Aber ich denke die Bilder sprechen für sich. Der Nebel hängt noch im Regenwald und die Sonne schiebt sich langsam hinter dem Berg hervor. Ich konnte mich wirklich nur schwer entscheiden, welche Bilder ich weg lasse, daher müsst ihr euch jetzt einige anschauen, aber es lohnt sich.
Nach dem Sonnenaufgang ging es weiter zum Borobudur, einer der größten buddhistischen Tempelanlagen Südostasiens, die Weltkulturerbe der UNESCO ist. Der Tempel ist wirklich sehenswert, da er so ganz anders ist als die Tempel, die wir bisher angschaut haben. Und auch hier fördert die Bundesrepublik Deutschland wieder mal den Erhalt des Tempels. Leider konnten wir den Anblick nicht in Ruhe genießen, da sehr viele indonesische Touristen ebenfalls den Tempel besichtigten. Für die Einheimischen waren eher wir die Attraktion als der Tempel selbst. So findet man uns nun auf unzähligen Fotos. Einige haben uns „heimlich“ und ungefragt fotografiert, allerdings habe ich darauf meistens mit dem Anblick meines Rückens geantwortet. Andere haben uns direkt gefragt, ob wir ein Foto mit ihnen machen. Am Anfang war das ja noch ganz lustig, aber wenn man einmal angefangen hatte, kamen immer mehr Leute und haben gefragt. Nach einer Weile hatte ich dann meine zwei Kommilitonen verloren und hab das als Ausrede zum Flüchten genutzt. Gegen Ende war es wirklich nervig. Allerdings habe ich im Gegenzug auch ein paar Bilder von den Leuten gemacht und die waren ganz wild darauf, auf mein Foto zu kommen.
Weiter ging es danach über Reisfelder zum zweiten Tempel dem Prambanan. Dies ist ein hinduistischer Tempel. Eine Studentin, die dort gerade ein Praktikum für ihr Studium macht hat uns eine kostenlose Führung angeboten und uns die Eigenheiten und Geschichten des Tempels erklärt. Interessant war es auch, die Unterschiede zum buddhistischen Borobudur zu sehen. Allerdings waren einige Teile des Tempels nicht zugänglich, da sie durch den Ausbruch des Vulkans Kelud im Februar diesen Jahres schwer beschädigt wurden und momentan restauriert werden. Vor dem Vulkanausbruch mussten im April diesen Jahres mehrere tausend Menschen in der Region fliehen und die Asche hat zu starken beeinträchtigungen im Flugverkehr geführt. Außer den Schäden am Tempel haben wir vom Ausbruch nichts mehr gesehen. Da haben die Indonesier ganze Arbeit geleistet beim Aufräumen, wenn man sich die Bilder vom Ausbruch, beispielsweise auf FAZ.de, anschaut.
Am Nachmittag haben wir nicht mehr viel gemacht, da wir zu Müde waren vom frühen Aufstehen. Zudem hat es sowieso geregnet.
Abends haben wir uns von den typischen Fahrradtaxis in die Touristenstraße bringen lassen. Allerdings haben wir uns nur zu zweit in eins gesetzt, was schon eng war. Wir haben aber auch andere Fahrradtaxis gesehen in denen eine ganze Familie saß. Naja, die Asiaten sind ja auch etwas kleiner und zierlicher als wir Europärer 😉 .
Interessant am Straßenverkehr ist auch, dass in vielen Einfahrten ein Sicherheitsbeamter steht, der die Fahrzeuge aus den Einfahrten winkt. Dazu stellt er sich mit einer Warnkelle auf die Straße und stoppt den Straßenverkehr. Dann kann das Auto aus der Einfahrt fahren und weiter gehts.
Blick auf den Tempel Borobudur (man kann die Spitze erkennen 😉 )